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BDIU gegen Russisch Inkasso
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Bundesverband Inkasso geht gegen "Russisch Inkasso" vorBrutale Geldeintreiber vor allem im Osten unterwegsTrübe Konjunkturaussichten und immer mehr Firmenpleiten lassen die Zahlungsmoral im Geschäftsverkehr weiter sinken. Vor allem Handwerksbetriebe im Osten warten stetig länger oder gar vergebens auf ihr Geld. Diese Notlage nutzen illegal vorgehende Anbieter, die Geldeintreiben auf "russische Art" versprechen: Meist werden massiver Druck und kriminelle Handlungen in Aussicht gestellt, um Außenstände einzutreiben. Jetzt warnt der Bundesverband Inkasso (BDIU). "Mit seriösem Forderungsmanagement hat dies nichts zu tun - und Gläubiger, die darauf eingehen, können sich ebenfalls strafbar machen", so Stephan Jender, Präsident des renommierten Wirtschaftsverbandes mit Sitz in Hamburg. Schlechte Zahlungsmoral verschärft Problem"Gerade Gläubiger im Osten geraten ins Visier der kriminellen Geldeintreiber", erläutert BDIU-Präsident Stephan Jender. "Durch die fatale Entwicklung bei der Zahlungsmoral stehen insbesondere viele Handwerksbetriebe mit dem Rücken zur Wand." Auch für leidgeprüfte Gläubiger im Westen scheint "Inkasso brutal" immer häufiger die letzte Hoffnung zu sein. Unlautere Praktiken werden dabei notgedrungen - und in der Regel stillschweigend - akzeptiert. Wegen gemeinschaftlicher Erpressung in vier Fällen wurde ein Stuttgarter Kaufmann verurteilt: Er hatte einen unseriösen so genannten Eintreibungsservice in Thüringen eingeschaltet, der dann den späteren Klägern mit "Drohbriefen aus Moskau" zusetzte. "Wer sich auf solche Geschäfte einlässt, wird zumindest erpressbar", unterstreicht Inkasso-Präsident Stephan Jender. "Auch ein verzweifelter Gläubiger darf niemals vergessen, dass er sich damit selbst strafbar machen kann." Jenders Sorge gilt natürlich auch dem Ruf seines Berufsstandes. Die im Bundesverband Inkasso organisierten Firmen sind alle strengen rechtsstaatlichen Verfahrensweisen unterworfen. Inkasso-Unternehmen haben eine anerkannte und traditionsreiche Rolle in der Marktwirtschaft. Doch immer wieder bringen schwarze Schafe außerhalb des Inkasso-Verbandes medienwirksam auch die von den örtlichen Gerichtspräsidenten zugelassenen und beaufsichtigten Inkasso-Unternehmen mit in Verruf. Vor einigen Jahren hatten so genannte "Schwarze Schatten", die Schuldner in der Öffentlichkeit auf Schritt und Tritt bloßstellen, für Negativschlagzeilen gesorgt. "Solche Entgleisungen rücksichtsloser Geschäftemacher werden mittlerweile - auch unterstützt durch unsere Recherchen - von Gerichten als Nötigung verfolgt", stellt Stephan Jender für den Bundesverband Inkasso klar. "Aber verbrecherische Handlungen mit Androhung oder gar Ausübung von Gewalt bedeuten eine neue Dimension, die entschieden bekämpft werden muss." Kein leichtes Unterfangen, da kriminelle Geldeintreiber schon beim Vertragsabschluss konspirativ vorgehen. So wurden etwa telefonisch Treffs in Hotelbars oder Autobahnraststätten vereinbart. Vor allem bei vermeintlich hohen Außenständen des Gläubigers drängten die selbst ernannten "Baseball-Spezialisten" in Luxuskarossen auf eine sofortige Auftragserteilung. Für ihre Dienste verlangten sie eine Anzahlung von fünf und zehn Prozent der Forderungssumme, mitunter war von Tagessätzen von 800 Euro und mehr die Rede. Als Erfolgsprovision werden bis zu 30 Prozent der Forderung verlangt. Mysteriöse Firmen wie Finemark Ltd. wollen vom Schuldner sogar erst "ablassen", wenn dieser die Forderung nebst einer "Spende" von bis zu 50 Prozent der geschuldeten Summe beglichen hat. Bundesverband Inkasso: Hintermännern das Handwerk legenNach Beobachtungen seriöser Inkasso-Unternehmen handelt es sich bei einschlägigen Zeitungsinseraten häufig auch um "Trittbrettfahrer", die nur eine hohe Vorauszahlung kassieren wollen, um dann möglichst abzutauchen. "In solchen Fällen kommt der Gläubiger gleich doppelt zu Schaden", analysiert BDIU-Chef Jender. "Zum einen wird er in illegale Machenschaften verwickelt, zum anderen wirft er schlechtem Geld noch gutes Geld hinterher." Es gebe verschiedene Indizien, die Hinweise auf kriminelle Anbieter auf diesem grauen Markt lieferten: So existiere in der Regel keine deutsche Adresse mit Straßenbezeichnung und keine Kontoverbindung. Üblich sei Barzahlung - oft im Voraus. Treffen werden über Mobilfunknummern vereinbart. Durch eigene Recherchen werden der Bundesverband Inkasso und seine Mitgliedsunternehmen künftig noch stärker zur Strafverfolgung der Hintermänner beitragen. Aber auch eine noch intensivere Zusammenarbeit mit Justiz und den Handwerkskammern, vor allem im Osten, ist vorgesehen. "Verbrecherische Organisationen und Einzelpersonen machen mit der Not und der Angst von Menschen Geschäfte", merkt Inkasso-Präsident Stephan Jender an. Daraus machen Anbieter wie Robin Hood Consultings übrigens gar keinen Hehl - schließlich sollen eindeutige Botschaften bei Gläubigern und Schuldnern gleichermaßen Wirkung hinterlassen: "Seien Sie versichert, wir möchten unseren Mitarbeitern auch nicht begegnen, im Dunkeln schon gar nicht!"
Hamburg, September 2005
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