Problematisch ist weiterhin das Zahlungsverhalten der öffentlichen Hand.
Keines der befragten Inkasso-Unternehmen hat beobachtet, dass öffentliche
Auftraggeber heute Rechnungen besser bezahlen als noch im vergangenen Herbst,
15 Prozent berichten sogar von einer weiteren Verschlechterung. Ein Grund für
diese Entwicklung: Die marode Kassenlage zwingt viele Städte und Gemeinden
zu einem harten Sparkurs mit langen Zahlungszielen. Nach Angaben des Deutschen
Städtetages wird das Jahresdefizit zwischen Einnahmen und Ausgaben von
3,7 Milliarden Euro im Jahr 2005 bis Dezember dieses Jahres auf 4,5 Milliarden
Euro steigen. "Klamme Kassen dürfen nicht dazu führen, dass beauftragte
Firmen vor Ort mit einem laxen Zahlungsverhalten quasi in Mithaftung genommen
werden", so BDIU-Präsident Jender. "Was besonders ärgerlich
ist: Das eigene Forderungsmanagement der Kommunen ist schlecht." In der
Frühjahrsumfrage bewerten 54 Prozent der Inkasso-Unternehmen das Forderungsmanagement
der Kommunen mit der Schulnote "mangelhaft".